Ein Termin kann man nur begrenzt im Vorraus vereinbaren, wir (Maryland @ WS0809) haben direkt nach der letzten Klausurwoche unseren Termin gehabt (10$ online und per Kreditkarte oder ~3,40€/min Telefon. Damit ist das Konsulat teurer als alles was man nächtlich auf DSF zu sehen bekommt!). Kurzfristige Not-Termine sind wohl auch möglich, kosten aber vermutlich mehr.
Vermutlich wird sich ~3 Monate vor Reiseantritt eine Dame vom Konsulat in der Uni blicken lassen um erstens einige Dokumente (DS-156 bis DS-158) durchzugehen und zweitens unsinnigerweise ordentlich Panik zu schieben(dazu unten mehr).
Die Anreise dauert ca. eine Stunde ( + Stau-Risiko) und ist insbesondere mit Navi problemlos zu finden.
Ablauf im Konsulat
- Zuerst reiht man sich in die "Non-permanent-immigration"-Schlange einreihen. Dem Beamtem drückt man fröhlich die Dokumente in die Hand, woraufhin diese rudimentär auf Vollständigkeit geprüft werden. Als einzige Antwort bekommt man von ihm eine Nummer (zweifach) ausgehändigt und durch das 11cm dicke Panzerglas per Fingerzeig zurück um die Ecke gewinkt.
- Nun betritt man einen schwer bewachten Raum in dem man sich vor dem Metalldetektor aller metallischer Gegenstände (Fernbedinungs-Auto-Schlüssel waren trotz Raketen-Anpeilungs-Panikmache ok, Gürtel und AK-47 musste man leider ablegen) entledigt.
- Bleiben die gefährlichen Gegenstände unentdeckt, wird über eine Grünfläche in eine große Halle mit einigen 100 Stühlen geschickt und bekommt beim Betreten einen grünen Zetteln in die Hand gedrückt, welcher beschreibt, wie man die mitgeführten Dokumente zu sortieren hat (Wenn mans verpatzt, dann erntet man diabolische Blicke der freundlichen Schalterbeamtinnen.).
- Am Rand dieser Halle befinden sich >= 20 Schalter, zu denen man nach genügend Wartezeit aufgerufen wird. Dazu befinden sich an den Wänden Displays, auf denen alle paar Sekunden eine Nummer eingeblendet wird (die man bei ganz am Anfang ausgehändigt bekomen hat), zu welcher Schalternummer zu gehen hat. Bis sich die eigene Nummer auf den Displays blicken lässt, wartet man ca 2 Stunden.
- Um sich dabei die Zeit zu vertreiben kann derweil mit biszu 298 anderen Terroristen in der Toilette einen Plan schmieden, ab 299 ist leider FullHouse! (Kein Scherz, da hängt ein Schild "Maximal 299 Personen" vor dem Klo!)
Eine andere Ablenkung für Singles sind die ca 200 weiblichen Au-Pairs... ;) - Wird die Nummer zum ersten mal aufgerufen, dann schlappt man zum angezeigten Schalter und gibt der enorm freundlichen Dame die Dokumente, wie in der grünen Liste sortiert unter dem Panzerglas hindurch. Je nach Lust und Laune schaut der/die BeamtIn die Dokumente auf Vollstädigkeit durch (es wird im großen und ganzen auf die 6 Terroristen/Kindesentführer-Fragen geachtet). Des weiteren darf man sich alle Extremitäten, soweit es die Natur zulässt auf den Scanner legen (gemeint sind die Finger).
- Das wars schon. Die Dame teilt den Zettel mit der zweifachen Nummern ca zu 50/50 auf und man darf sich mal wieder hinsetzen. Der ganze Spaß an diesem ersten Schalter hat keine 2 Minuten gedauert.
- Wenige Minuten später wird man erneut optisch aufgerufen und begibt sich zum sogenanten Interview. Vor diesem Interview hat die sympathische Konsulats-Dame beim Vorbesuch Panik geschoben("...dauert ca 30 Minuten...", "...viel reden..."). Dass die Realität mal wieder ganz anders aussieht, hätte man sich eigentlich denken können. Dieses Interview erfordert nä(h)mlich, extremeste Englisch-Skillz - dauert unfassbare 30 Sekunden und beinhaltet folgende Konversation:
Interviewer: "Hello......... put your XYZ-finger on the scanner."
Du: "Acting your command, sir."
Interviewer: "Ah an internship. So where are you going to?"
Du: "Maryland, Fraunhofer Institute for ...." (Man wird förmlich unterbrochen)
Interviewer: "How long will you stay there?"
Du: "About 6 months, plus some extra days."
Interviewer: "Good bye!"
Du(leise): "Ich dich auch..." - Nach nur 2 Stunden warten, exklusive 2 Minuten und 30 Sekunden bester Unterhaltung, darf man sich wieder in die Freiheit begeben, das wars.
Alles in allem wars viel weniger Stress als man vorher gedacht hatte.
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